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Realisierungswettbewerb Humboldt-UniversitätErgebnis
Beurteilung durch das Preisgericht: Dieser Entwurf besitzt ein überzeugend klares Konzept: die Trennung zwischen Bibliothek (sammeln, bewahren) und Lehre (forschen, vermitteln). Jede dieser Funktionen wird in einem Haus untergebracht. Die Bibliothek erhält Adresse und Eingang in der Anna-Louisa-Karsch-Straße. Zur adäquaten Unterbringung der Bibliothek werden Seitenflügel und Quergebäude abgerissen. Das verbleibende Vorderhaus, in dem starke Eingriffe erforderlich werden, wird um einen hofseitigen Neubau erweitert. Die Bibliothek erhält ein offenes, Glas überdecktes Atrium und eine streng gegliederte, mit Travertin verkleidete Fassade. Im ehemaligen Geschäftshaus werden unter den vorhandenen Erkern zwei Gebäudezugänge angeordnet, über die das zentrale und geräumige Foyer sowie die seitlich angrenzenden Hörsäle übersichtlich erschlossen werden. Die Verfasser entscheiden sich für eine klare Trennung der Funktionen und stärken somit jeweils den Charakter der bestehenden Gebäude. Die Anzahl der Leseplätze in der Bibliothek ist knapp bemessen. Die Fläche für das an diesen Standort zu verlagernde Kompaktmagazin muß im Kellergeschoss vergrößert werden. Der Neubau der Bibliothek erhält Fenster in den Brandwänden, die einer nachbarrechtlichen Zustimmung bedürfen. Analog zu den zwei unterschiedlichen Häusern erhält der Komplex zwei Höfe unterschiedlichen Charakters: den introvertierten Bibliothekshof und den länglichen, steinernen Hof mit Bäumen und Pergola. Der Umgang mit der Fassade ist sehr behutsam, aufrichtig und eindeutig. Dies zeigt sich in der Wiederherstellung der Rundbögen im 1. Obergeschoss, aber auch in der modernen Fensterverglasung im Erdgeschoss sowie im sensiblen Umgang mit der Fassade Anna-Louisa-Karsch-Strasse. Insgesamt besticht die Arbeit durch den Kontrast zwischen dem Umgang mit der Altbausubstanz und der dagegengesetzten Neubaustruktur. |