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Nichtoffener Realisierungswettbewerb für Architekten/innen als Generalplaner/innen mit Tragwerksplaner/innen und Planer/innen der Technischen Ausrüstung mit anschließendem Verhandlungsverfahren (VgV) |
1. Preis: 35.500,- Euro |
Architekt als Generalplaner: Dietrich | Untertrifaller Architekten ZT GmbH, Bregenz Verfasser: Prof. Arch. Dipl. Ing. Much Untertrifaller, Arch. Dipl. Ing. Helmut Dietrich Mitarbeit: Arch. DI. Patrick Stremler, Dipl. Arch. Peter Nußbaumer, M.Sc. Vera Hagspiel, Dipl. Ing. Isabella Pfeiffer, Florian Häusler, Thomas Rogl Tragwerksplaner: Knippers Helbig GmbH, Stuttgart Verfasser: Torsten Helbig, Boris Peter Mitarbeit: Dipl. Ing. Adam Seidel, M. Eng. Janne Voßkühler Planer der TGA: Planungsteam E-Plus GmbH, Egg (Vorarlberg) Verfasser: Dipl. Ing. Bernd Krauß Sonderfachleute / Berater: Brandschutz: Eberl-Pacan Gesellschaft von Architekten mbH, Berlin |
Keine aufwendige Geste, kein Designexperiment. Sondern: ein klarer und robuster Baukörper für die Aufgabenstellung, eine Typenhalle für unterschiedlichste Kontexte in Stadtraum Berlins zu entwerfen.
Eine durchgängig gleiche Fassadengestaltung stärkt die Form und stiftet Identität. Gleichzeitig kann durch Varianten in der Materialwahl auf die jeweilige, momentan unbekannte, Umgebung reagiert werden. Die Erschließung wird durch eine über die gesamte Längsseite ausgebildete Auskragung architektonisch entwickelt und eindeutig gekennzeichnet. Der entstehende überdachte ‚Vorraum’ entwickelt eine eigene Qualität. Auf der gegenüberliegenden Längsseite ist die Hallennutzung durch ein starkes, aber sensibel gerahmtes Lichtband, ebenfalls über die gesamte Länge, ablesbar.
Im Inneren entwickelt sich die Erschließung durch einen zum ‚Vorraum‘ der Auskragung durchgängig verglasten Flurbereich wie selbstverständlich entlang der notwendigen Funktionen. Großzügige Wege führen über zwei Treppenanlagen ins Obergeschoss und in den Hallenraum selbst. Davon umschlossen treten die notwendigen Funktionsräume im EG - Geräteräume, Sportler-WC, etc. - in den Hintergrund, dabei in richtiger Zuordnung. Die Funktionsspange im Obergeschoss fasst die zur Außenfassade gelegenen Umkleiden und Nassräume zusammen; zum Hallenraum entsteht eine angemessen großzügige Galerie. Lediglich die Besucher-WC erscheinen dort über den Mehrzweckraum umständlich und unzweckmäßig erschlossen.
Die Grundkonstruktion ist ebenso klar entwickelt wie die Grundrisse. Eine Primärkonstruktion vollständig aus Holzelementen - Brettschichtholzträger auf Stützen - überspannt die Hallenfläche. Diese Konstruktion wird raffiniert in die Konstruktion der Funktionsbereiche überführt und schafft dadurch ein durchgängiges Gesamttragwerk. Die Haustechnik ist in einem eigenen Halbgeschoss oberhalb der Funktionsspange üppig untergebracht und über einen eigenen, außen liegenden Erschließungsgang zugänglich. Die weitere Nutzung und Notwendigkeit dieses Erschließungsganges bleibt jedoch unklar. Die sinnvolle Integration der Haustechnik in das Gesamtkonzept ist dadurch jedoch einfach nachgewiesen.
Durch immer wiederkehrende Tragelemente erscheint ein zügiger Aufbau der Konstruktion möglich. Der serielle Ansatz bleibt jedoch eher konventionell. Durch die Einfachheit der Tragelemente und der durchgängigen Fassadenkonstruktion erscheint eine effiziente Realisierung möglich. Allerdings erfordert die Architektur einen hohen Anspruch an die Detailgenauigkeit.
Die dargestellten Dachoberlichter werden aus sportfachlicher Sicht kritisch
diskutiert. Allerdings verliert der Entwurf nichts von seiner Klarheit, wenn
diese Elemente nicht zur Ausführung kommen, und erhält sich auch dann
eine gut gestaltbare ‚fünfte‘ Fassade.
Die Barrierefreiheit ist durch den dargestellten Aufzug gegeben.
Die Arbeit zeigt eine erstaunliche Robustheit gegenüber den komplexen Anforderungen einer Typensporthalle für den Großraum Berlin. Das Gebäude ist ohne große Anpassungen in der Primärkonstruktion an verschiedensten Orten ausführbar. Die Eindeutigkeit der Architektur verortet den Entwurf; die Vielsprachigkeit der angebotenen Fassadenausführungen kann Bezüge zu den jeweiligen Kontexten herstellen. Die innere Struktur erklärt sich dabei wie von selbst.