Das Fördergebiet Haselhorst/Siemensstadt

Gebäudezeile in der Mäckeritzstraße von Hans Scharoun in der Großsiedlung Siemensstadt

Gebäudezeile in der Mäckeritzstraße von Hans Scharoun in der Großsiedlung Siemensstadt

Das Fördergebiet Haselhorst/Siemensstadt befindet sich im Nordosten des Bezirks Spandau und wird durch die Daumstraße im Westen, die Nonnendammallee und den Siemensdamm im Süden, die Bezirksgrenze zu Charlottenburg-Wilmersdorf im Osten sowie den Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal im Norden begrenzt.

Das Gebiet legt sich im Wesentlichen nördlich um das Entwicklungsgebiet Siemensstadt2 herum. Dessen Kernbereich gehört nicht zum Untersuchungsgebiet für die Aufnahme in die Förderkulisse des Programms Nachhaltige Erneuerung.

Gebietscharakteristik

Das Fördergebiet umfasst ausgedehnte Wohngebiete und bildet den Übergangsbereich zu den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf mit dem Ortsteil Charlottenburg-Nord sowie Reinickendorf mit dem Ortsteil Tegel. Im Stadtteilzentrum Siemensstadt sind zentrale Versorgungseinrichtungen des Einzelhandels und der sozialen Infrastruktur gebündelt.

Städtebaulich ist das Fördergebiet zweigeteilt. In Haselhorst dominieren Zeilenbebauungen der 1930er Jahre, wie die unter Denkmalschutz stehende Reichsforschungssiedlung. Für den Teilbereich Siemensstadt sind Blockrand- und Zeilenbebauungen der Gründerzeit sowie der Nachkriegszeit prägend. Die Siedlungen Siemensstadt und Siemens-Arbeitersiedlung, die Siedlung Heimat und das UNESCO-Weltkulturerbe Ringsiedlung Siemensstadt stehen ganz oder teilweise unter Denkmalschutz. Auch die Großsiedlung Siemensstadt gehört zum Untersuchungsgebiet.

In einzelnen Wohngebieten gibt es Rückstände bei der Instandhaltung und bei der energetischen Sanierung. Auf Spielplätzen, Grünflächen und Wegeverbindungen sowie an der öffentlichen Infrastruktur zeigen sich ebenfalls große Defizite, besonders im Stadtteilzentrum Siemensstadt und im Nahversorgungszentrum Haselhorst. Dort ist auch der Einzelhandel stark davon betroffen.

Der Drachenspielplatz im Wilhelm-von-Siemens-Park

Ausgedehnte Grünanlagen wie der Wilhelm-von-Siemens-Park und diverse Kleingartenkolonien sowie die Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr bilden Potenziale für eine positive Entwicklung der Wohngebiete. Die Bevölkerungs­prognose des Senats sieht bis 2030 für Haselhorst und Siemensstadt eine beträchtliche Steigerung der Einwohnerzahl voraus. Der Anteil der Haushalte mit Anspruch auf soziale Transferleistungen liegt jedoch weit über dem Berliner Durchschnitt. Auch die Zahl der Kinder mit sprachlichen Defiziten bei der Einschulung sowie weitere negative Indikatoren für die sozialräumliche Entwicklung sind hier besonders ausgeprägt.

Mit der geplanten Entwicklung und Verdichtung angrenzender Bereiche durch große Wohnungsbauvorhaben auf der Insel Gartenfeld sowie der Weiterentwicklung von Gewerbestandorten, speziell der Siemensstadt2, wird mit einer erheblichen Steigerung des Nutzungsdrucks auf die vorhandene Infrastruktur gerechnet. Um das Gebiet Haselhorst/Siemensstadt nachhaltig zu stabilisieren, es den Strukturveränderungen entsprechend anzupassen und dabei insbesondere die Wohn-, Arbeits- und Lebensbedingungen zu verbessern, wurde es vom Berliner Senat am 10. August 2021 in das Städtebauförderprogramm Nachhaltige Erneuerung (ehemals Stadtumbau) aufgenommen.

Wohnbebauung mit viel Grün in Haselhorst

Entwicklungsziele und Leitbild

Die zukünftige Quartiersentwicklung in Haselhorst und Siemensstadt steht unter dem Leitbild „Haselhorst und Siemensstadt in Bewegung – Lebenswerte Quartiere zukunftsfähig vernetzen und gemeinsam gestalten“. Zu den sieben Leitlinien des Handelns zählen die Erhaltung des baukulturelles Erbes und die Stärkung historischer Orte, die bedarfsgerechte und attraktive Gestaltung der Wohnquartiere, die gemeinsame Konzeption sozialer und kultureller Infrastruktur, die Stärkung bestehender Zentren, die Nutzung von Freiraumpotenzialen zur Schaffung neuer Erholungs- und Bewegungsmöglichkeiten, die Vernetzung geschützter Grünräume sowie die Förderung von Klimaschutz und Klimaanpassung und die stadtverträgliche und innovative Verkehrsgestaltung.

  • Fördergebiet Haselhorst Siemensstadt

    PDF-Dokument (3.3 MB) - Stand: 2023

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Aktuelle Projekte im Fördergebiet

 Blick in die Zukunft: der Drachenspielplatz im Wilhelm-von-Siemens-Park

Skizze des großen Drachen-Spielgeräts

Neugestaltung des Drachenspielplatzes im Wilhelm-von-Siemens-Park

Der Drachenspielplatz im Wilhelm-von-Siemens-Park soll als Starterprojekt für das Fördergebiet neu gestaltet werden. Kinder, Eltern und Pädagogen waren über Befragungen und Werkstätten an der Planung beteiligt. Das Projekt steht im Zusammenhang mit anderen Maßnahmen zur Aufwertung des Parks. Weitere Informationen

Grafik: "10.000 € für lokale Ideen in Haselhorst und Siemensstadt - Bewerben Sie sich mit Ihrer Idee!"

Werbung für den Gebietsfonds

Gebietsfonds

Im Programm Nachhaltige Erneuerung werden lokale Projekte in Haselhorst und Siemensstadt gefördert. Der Gebietsfonds unterstützt Projekte mit bis zu 50 Prozent der Kosten. Jährlich stehen 10.000 Euro zur Verfügung. Alles was zur Lebensqualität im Gebiet beiträgt, kann gefördert werden. Weitere Informationen

Vogelperspektive auf Einkaufsstraße mit Center

Das Kaufzentrum Siemensstadt

Geschäftsstraßenmanagement

Um die Stabilisierung der Nahversorgung in Haselhorst und Siemensstadt und die Erhöhung der Attraktivität der beiden Geschäftszentren zu unterstützen, wurde ein Geschäftsstraßenmanagement als Interessen­vertretung gegründet. Wichtiger Ansprechpartner ist die Wirtschaftsförderung Spandau. Weitere Informationen

Blick auf den Brunnen auf dem Jugendplatz durch Pergola

Der Jugendplatz heute

Erneuerung des Jugendplatzes

Der Jugendplatz in der Nähe der Großsiedlung Siemensstadt ist beliebt; jedoch dringend erneuerungsbedürftig. Deshalb soll er mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung behutsam überarbeitet werden. Ziel ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie der Barrierefreiheit. Weitere Informationen