Berlin ist zugleich Stadt und Bundesland. Mit rd. 3,6 Millionen Einwohnern
und einer Fläche von rd. 892 Km² ist die deutsche
Bundeshauptstadt die bevölkerungsreichste und zugleich auch flächenmäßig
größte Stadt der Bundesrepublik Deutschland.
Über 40% des Stadtgebietes sind Freiflächen (Grün-, Wald-, Wasser- u. Landwirtschaftsflächen).
Als
Metropole ist Berlin in die gemeinsame räumliche Planung für die Hauptstadtregion Berlin – Brandenburg integriert.
Die Flächennutzungsplanung ist das Instrument der gesamtstädtischen vorbereitenden Bauleitplanung nach den Anforderungen
des Baugesetzbuches. Der Flächennutzungsplan (FNP) bildet den strategischen Rahmen für Konkretisierungen wie z.B. Transformationsräume
und teilräumliche Planwerke. Aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes werden die örtlichen Bebauungspläne
entwickelt.
Strukturbild
Charakteristisch für den Berliner Raum ist der "Siedlungsstern" entlang der Achsen des Vorort-Verkehrs.
Das Strukturbild bildet diese Morphologie der Siedlungs- und Freiraumzusammenhänge
in ihren Grundzügen ab. Für Berlin und das nähere Umland sind die Raumzusammenhänge
in ihrer Dichte und Typologie generalisiert dargestellt. Ablesbar sind wichtige
Strukturmerkmale der Stadt wie die Bereiche der inneren Stadt (der aus dem S-Bahn-Ring
gebildete "Hundekopf"), die Gliederung des Übergangsraumes zwischen innerer
und äußerer Stadt, die übergreifenden Zusammenhänge der großen Waldbereiche,
die Siedlungs- und Landschaftsachsen sowie der Übergang der städtischen Siedlungsbereiche
in die landschaftlichen Freiräume des Umlandes. Das Strukturbild berücksichtigt
auch Planungsziele in ihrem strukturellen Zusammenhang, beispielsweise im Umfeld
des neuen Flughafens BER.
Landesentwicklungsplan Hauptstadtregion (LEP HR)
Berlin und Brandenburg betreiben seit den frühen 1990er Jahren eine Gemeinsame
Landesplanung für die Fläche der beiden Bundesländer. Aktuelle Grundlagen
sind das "Leitbild für die Hauptstadtregion Berlin – Brandenburg" (2006), das
Landesentwicklungsprogramm (LEPro; 2007) sowie der Landesentwicklungsplan
Hauptstadtregion (LEP HR, 2019). Dessen raumordnerischen
Ziele und Grundsätze sollen Entwicklungen insbesondere dort ermöglichen, wo Verkehrsgunst, wirtschaftliche
Dynamik und Bevölkerungskonzentration gute Voraussetzungen bilden. Mit dem LEP
HR ist das Leitbild "Stärken stärken" für den Gesamtraum beider Länder präzisiert worden.
Insgesamt leben in der Hauptstadtregion Berlin – Brandenburg
knapp 5,9 Millionen Einwohner, davon rd. 4,4 Millionen im Verflechtungsraum von
Berlin und den Berlin-nahen Nachbargemeinden.
Planungsregionen
Die Regionalplanung ergänzt und konkretisiert die Rahmensetzungen der gemeinsamen
Landesplanung für Teilräume der Hauptstadtregion. Unter Berücksichtigung der
Entwicklungsvorstellungen der Gemeinden stellen in Brandenburg fünf an Berlin
angrenzende Regionale Planungsgemeinschaften Regionalpläne auf. Der Berliner
Flächennutzungsplan mit seinen regionalplanerisch bedeutsamen Darstellungen
ist die Bezugsebene zu den Regionalplänen
in Brandenburg. Für den Stadtstaat Berlin übernimmt der FNP somit zugleich die
Funktion der Regionalplanung. Die FNP-Darstellungen zu Bahnflächen, Häfen, übergeordneten
Hauptverkehrsstraße und Autobahnen sowie städtischen Zentren unterliegen als
regionalplanerische Festlegungen einer besonderen Beachtungspflicht.
StEP Wohnen 2030
Stadtentwicklungspläne (StEP) konkretisieren die Zielsetzungen der Flächennutzungsplanung. Sie werden für die Gesamtstadt erarbeitet und formulieren Leitlinien und Zielsetzungen für unterschiedliche Themenfelder wie Wohnen, Arbeiten, Zentren, Verkehr, Klima, Ver- und Entsorgung sowie Soiale Infrastruktur. Die Stadtentwicklungspläne zeigen für ihren jeweiligen Themenschwerpunkt stadtplanerische Maßnahmen und Handlungsmöglichkeiten auf. In diesem Sinne erfüllt auch das Landschaftsprogramm LaPro die Funktion einer übergeordneten räumlichen Planung.
Transformationsräume
Die Transformationsräume als Teil des Stadtentwicklungskonzept (StEK)
2030 formulieren
Leitvorstellungen für herausgehobene Entwicklungsräume der Stadt (wird derzeit überarbeitet). Diese sind
im Hinblick auf die wirtschaftliche Entwicklung, die Weiterentwicklung der inneren
Struktur sowie für die Außendarstellung Berlins von besonderer Bedeutung. Die
wesentlichen Strategieräume sind der Kernbereich der Innenstadt, die nördlich
und südlich angrenzenden Innenstadtrandbereiche, die Flächen des Flughafens Tegel in Hinblick auf deren Nachnutzung sowie der Korridor von der Innenstadt über
die Wissenschaftsstadt Adlershof nach Südosten bis zum neuen Flughafen BER.
Planwerke
Planwerke für Entwicklungsräume ergänzen das formelle Instrument der Flächennutzungsplanung. Während der FNP mit seinen Darstellungen Art und Maß der baulichen Nutzung festlegt, betrachten Planwerke auch weitergehende städtebauliche Aspekte und konkretisieren die Grundzüge des FNP. Für gesamtstädtisch bedeutsame Räume lassen sich mit dem Instrument der Planwerke teilräumliche Zusammenhänge betrachten und daraus abgeleitete Entwicklungsmöglichkeiten in gesamtstädtische Ziele einordnen. Gesamtstädtische Zielvorstellungen werden so örtlich konkretisiert und anschaulich visualisiert. Planwerke unterscheiden zwischen Bestand und Planung und geben damit wichtige Hinweise für städtebaulich integrierte Entwicklungsmöglichkeiten.