Stadtentwicklungskonzept Berlin 2030: Statusbericht zum StEK 2030: Die Schlussfolgerungen
Soziale und räumliche Integration
Karte StEK Berlin: Soziale und räumliche Integration / Klick zur Vergrößerung / Grafik: Ernst Basler + Partner AG
Die Sicherung eines sozialen Miteinanders, von gesellschaftlicher Durchlässigkeit und räumlichem Ausgleich bildet die Basis einer funktionsfähigen Stadtgesellschaft. In diesem Punkt weist Berlin einen ambivalenten Charakter auf: Mit Entfaltungsmöglichkeiten für eine sehr vielfältige Stadtbevölkerung bei gleichzeitigem Vorliegen von sozialen und räumlichen Problemlagen. Im Einzelnen sind folgende Punkte besonders hervorzuheben.
Stärken
- Vielfalt sozialer Lebensstile und Lebenslagen ("Berliner Mischung")
- flächendeckendes Versorgungsnetz zur Kindertagesbetreuung, ergänzt durch Angebote in Stadtteilzentren
- vielfältige Stadtbevölkerung bezüglich Herkunft, Haushaltsformen, sexueller Orientierung
Schwächen
- hohe Anzahl Kinder und Jugendliche mit geringeren Erfolgsaussichten im Bildungssystem aufgrund von Risikolagen im Elternhaus
- Erwerbstätige erfüllen gesuchte Qualifikationen nicht aufgrund ursprünglicher Ausbildung bzw. nicht erfolgter Weiterbildung
- räumliche Konzentration sozialer Problemlagen sowohl in Teilen der inneren als auch äußeren Stadt (S2)
Chancen
- Wohnflächenpotenziale in großem Maße vorhanden (S1)
- internationalere Stadtbevölkerung, u.a. aufgrund veränderter Zuwanderungsmuster (stärkere Bedeutung Zuwanderung von Staaten aus EU-Osterweiterung)
- höhere Qualifikation von jungen Personen mit Migrationshintergrund gegenüber der älteren Generation mit Migrationshintergrund
- Flächenpotenziale für Zwischennutzungen für unterschiedlichste Bedürfnisse in Bereichen wie Kleingewerbe, Kultur, Freizeit oder Sport (Umnutzungen von aufgegebenen Gewerbeflächen, ehemaligen Kasernen, aufgegebenen sozialen und technischen Infrastrukturen oder Bahnflächen)
- Potenziale in der Nachwuchsförderung
Risiken
- anhaltende Preissteigerung im Miet- und Eigentumsmarkt aufgrund von hohem Investitions- und Nachfragedruck und wenig neuen Angeboten, kombiniert mit anhaltend geringer Kaufkraft, Gebiete mit starken Nachfrageüberhang in innerer und äußerer Stadt (S3)
- Erhöhung des Anteils der älteren Personen ab 65 Jahren an der Gesamtbevölkerung, Reduktion des Anteils der erwerbstätigen Bevölkerung mit ausreichenden Einkommen hat Auswirkungen auf soziale Ausgleichssysteme
StEK 2030 - Der Statusbericht
|