Stadtentwicklungskonzept Berlin 2030: Statusbericht zum StEK 2030: Die Schlussfolgerungen
Kulturelle Vielfalt
Karte StEK Berlin: Kulturelle Vielfalt / Klick zur Vergrößerung / Grafik: Ernst Basler + Partner AG
Die kulturelle Landschaft Berlins ist weit gefächert und reicht von herausragenden Kultureinrichtungen mit internationaler Bedeutung, über eine spezifische, durch historische Brüche gekennzeichnete Baukultur bis hin zu einer an Vielfalt kaum zu überbietenden kreativen Szene. Sie lebt von der Verbindung neuer Strömungen mit dem kulturellen Erbe und der Auseinandersetzung mit der spezifischen Geschichte der Stadt. Berlin bot und bietet immer wieder Freiräume für innovative und kreative Ideen. Kunst und Kultur haben eine wichtige Funktion für die Integration und Identitätsbildung der Stadtgesellschaft. Berlin steht in einem vielfältigen nationalen und internationalen kulturellen Austausch. Im Einzelnen sind folgende Punkte besonders hervorzuheben.
Stärken
umfassendes kulturelles Angebot mit herausragenden Museen, Theatern; ausdifferenziertes Angebot an Kulturveranstaltungen in allen Sparten und Genres in der gesamten Stadt (K1)
Berlin zeichnet sich durch eine hohe räumliche wie bauliche Gestaltungsqualität aus, die historisch gewachsen ist, zahlreiche Zeitzeugen unterschiedlicher Epochen
hochwertige Architekturbauten; prestigereicher Standort für städtebauliche Großprojekte
touristische Attraktionspunkte (Kultur, baukulturelles Erbe) (K3)
überdurchschnittliche Bedeutung als Standort der Kulturökonomie und Medien, Schwerpunkte der Kreativwirtschaft (K2)
vielfältige Stadtgesellschaft in Bezug auf kulturelle Hintergründe (Nationalitäten, Religionen, Lebensstile etc.)
Weltoffenheit und "Großstadtsouveränität"
Berlin als "Spiegel der Zeitläufe" (Mischung von Vergangenheit und Gegenwart), national und international bedeutsame Stadträume
ausgeprägte öffentliche Kunst- und Kulturförderung
Schwächen
teilweise Überformung des baukulturellen Erbes durch umfassende Neuinvestitionen
unzureichende finanzielle Sicherung von lokalen kulturellen Angeboten, herausfordernde soziale Situation von Künstlerinnen und Künstlern
Verdrängungswettbewerb betrifft auch Künstlerinnen, Künstler und Kunstorte
starke Abhängigkeit von öffentlicher Förderung
Chancen
postindustrielle Freiräume für kreative Nutzungen
Image des kulturellen Reichtums als Standortfaktor, Anziehungskraft auf "Kreative" aus dem In- und Ausland, "Diversität" als Standortfaktor
kulturelle Bereicherung durch Pflege eines internationalen Austauschs
Kultur als Beitrag zu Bildung und sozialer Teilhabe
baukulturelle Erneuerung aufgrund von Sanierungen und Neuinvestitionen
Risiken
räumlich wenig differenzierte Entwicklung und Förderung von Kulturstandorten, mangelnde Schwerpunktsetzung
Kommerzialisierung / "Eventisierung" und Übernutzung des öffentlichen Raumes
Aufwertungseffekte mit Verlusten an kreativen Freiräumen
teilweise zu einseitige Ausrichtung der Kulturangebote auf Gäste statt Bewohnerinnen und Bewohner, Fokus auf die touristisch erschließbare Innenstadt
StEK 2030 - Der Statusbericht
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