Stadtentwicklungskonzept Berlin 2030: Statusbericht zum StEK 2030: Die Schlussfolgerungen
Umwelt- und Lebensqualität
Karte StEK Berlin: Umwelt- und Lebensqualität / Klick zur Vergrößerung / Grafik: Ernst Basler + Partner AG
Die ökologischen, funktionalen und ästhetische Eigenschaften einer Stadt bestimmen ihre Qualität als Lebensraum. Die Lebensqualität Berlins charakterisiert sich in dieser Hinsicht durch ihre großflächige und vielfältige Stadtlandschaft. Im Einzelnen sind folgende Punkte besonders hervorzuheben.
Stärken
- Berlin verfügt über eine besondere Atmosphäre, die die Stadt lebenswert macht und Menschen weltweit anzieht
- Berlin verfügt über ausreichende Potenzialflächen, um die wachsende Stadt zu ermöglichen
- Polyzentralität mit kurzen Wegen und vielfältigen Nahversorgungsmöglichkeiten in gemischt genutzten Zentren in innerer und äußerer Stadt (U1)
- vielfältige Stadtgestalt, reiche bauliche und siedlungsstrukturelle Geschichte
- kompakte Stadtregion: Stadtregionale Siedlungsentwicklung auf Schienenachsen und traditionelle Radialen ausgerichtet, wahrnehmbare Zentren
- regionale Naherholungsgebiete von hoher Qualität, verbindende Landschaftsräume Stadt und Region (U2)
- umfangreiche Freiräume: 44 Prozent der Landesfläche sind Grün- und Erholungsanlagen, öffentliche Spielplätze, Friedhöfe, Kleingärten, Sportanlagen, Brachen, Ackerflächen sowie Wälder und Gewässer
- vielfältige Stadtlandschaft: gestaltetes Grün, naturnahe Landschaften und von Menschen geschaffene Räume
- urbane Natur mit hohem ökologischem Wert
Schwächen
- einzelne Zentren mit funktionalen oder gestalterischen Defiziten in innerer und äußerer Stadt
- starke Luftschadstoff- und Lärmbelastungen u.a. an Hauptverkehrsstraßen in innerer und äußerer Stadt (U4)
- geringe Bedeutung der erneuerbaren Energien; der ökologische Fußabdruck wird in Brandenburg und global "hinterlassen"
- Erscheinungsbild der Stadt durch z. T. mangelnde Pflege von Grün- oder Freiräumen beeinträchtigt
Chancen
- die Stadt wandelt sich kontinuierlich und Berlin hat ein hohes Maß an Kreativität, diesen Wandel zu gestalten
- städtische und regionale Naherholungsgebiete mit Nutzungs- und Aufwertungspotenzial (Qualitäten und Vernetzung) (U3)
- Stadtlandschaft mit stadtklimatischer Funktion: Neben der Erholungsfunktion übernimmt Stadtlandschaft eine wichtige stadtklimatische Funktion, welche mit Klimaveränderungen an Bedeutung gewinnt
- geringere Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen und Reduktion des CO2-Ausstoß durch umfassende Anstrengungen in Bezug auf Berlins Klimaneutralität (Ziel 2050: "klimaneutrale Stadt"), Vorbildwirkung Berlins für andere Städte
- postfossile Mobilität und Multimodalität als Chance zur Reduktion von Luft- und Lärmbelastung, Staukosten und CO2-Ausstoß
- Weiterentwicklung der "Stadt der kurzen Wege"
Risiken
- fortschreitender Verschleiß der städtischen Infrastrukturen, Instandhaltungsstau und zunehmender Sanierungsbedarf
- Konzentrationsprozesse im Einzelhandel mit Trend zu Standorten außerhalb der städtischen Zentren, Nahversorgung unter Druck
- zunehmend vielfältige und kontrastierende Ansprüche nach Ruhe, Bewegung, Erlebnis und produktiven Betätigungsmöglichkeiten sowohl in Wohngebieten als auch im Freiraum, intensive Nutzungsansprüche im öffentlichen Raum
- Auswirkung Klimawandel: Anstieg der Jahresmitteltemperatur, Rückgang des Jahresniederschlags, zunehmende Extremwetterereignisse, erhöhte Anzahl von Hitzetagen in der inneren Stadt und teilweise äußeren Stadt (U5)
- Lärmbelastung einzelner Räume in Stadt und Region durch Flugverkehr (U6)
StEK 2030 - Der Statusbericht
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