Berliner Mitte

Die historische Berliner Mitte ist – neben der City West – als wichtigstes urbanes Zentrum der Stadt von gesamtstädtischer wie auch von nationaler und internationaler Bedeutung.

Bei dem Gebiet handelt es sich um den Gründungskern von Berlin zwischen Stadtbahnviadukt und Spree. In diesem zentralen innerstädtischen Bereich ist die städtebauliche Entwicklung in weiten Teilen noch nicht abgeschlossen, liegt aber vor allem wegen seiner Qualitäten und Brüche in großem öffentlichem Interesse. Flächendeckend bestehen aber erhebliche Investitionsdefizite im öffentlichen Raum und in der öffentlichen Infrastruktur, weil die Kontroversen um die zukünftige Nutzung und Gestaltung seit der Wiedervereinigung keine belastbare konzeptionelle Grundlage für eine angemessene Entwicklung ermöglicht haben.

Es folgt eine Kartendarstellung. zur Teaserliste mit den enthaltenen Adressen unter der Karte springen

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Stadtplan Berlin.de

Projekte

  • Alexanderplatz

    Alexanderplatz

    Die städtebauliche Neuordnung des Alexanderplatzes und seines Umfeldes ist in den letzten 20 Jahren weit fortgeschritten – aber die Entwicklung hält noch an und wird künftig vor allem durch Hochhausvorhaben geprägt sein. Alexanderplatz

  • Blick auf den Molkenmarkt von der Fischerinsel

    Molkenmarkt

    Der Molkenmarkt als Ort der Berliner Stadtgründung ging durch Kriegszerstörungen und autogerechten Stadtumbau weitgehend verloren. Die historischen Spuren aus den Ursprüngen der Stadt sind ausgelöscht oder liegen unter dem Asphalt. In archäologischen Grabungen werden die verbliebenen Spuren erforscht und gesichert. Molkenmarkt

  • Schrägluftbild Rathausforum 2021

    Rathausforum und Marx-Engels-Forum

    Der Stadtraum am Fuße des Fernsehturms zwischen Spree und Alexanderplatz besitzt durch seine prominente Lage und Vielschichtigkeit ein besonderes Potenzial zur Entwicklung seiner Identität. Zur Qualifizierung wurde 2021 ein offener Ideen- und Realisierungswettbewerb durchgeführt. Rathausforum und Marx-Engels-Forum

  • Luftbild Breite Straße

    Breite Straße

    Die Breite Straße steht für die städtebauliche und architektonische Wiedergewinnung eines Teils der Berliner Mitte durch die Schaffung von hochwertigen, zeitgemäßen Wohn- und Gewerbeflächen auf dem Grundmuster der historischen Stadt. Breite Straße

  • Petriplatz Archäologische Funde

    Petriplatz mit PETRI Berlin und HOUSE OF ONE

    Der Petriplatz ist durch Kriegszerstörungen und autogerechten Stadtumbau als Ort weitgehend verloren gegangen. Mit den Projekten PETRI Berlin - Archäologisches Besucherzentrum sowie dem HOUSE OF ONE, ein Haus, welches drei Religionen vereint, soll der Platz nun wieder aktiviert und erlebbar werden. Petriplatz mit PETRI Berlin und HOUSE OF ONE

Lage und Planungshistorie

Besondere stadtpolitische Bedeutung

Dem zentralen Bereich der Berliner Innenstadt ist in historischer, kultureller, wirtschaftlicher, touristischer, administrativer und lagebedingter Hinsicht eine außergewöhnliche stadtpolitische Bedeutung beizumessen. Dieser Bedeutung entsprechend muss die Berliner Mitte dringend in seiner Gesamtheit betrachtet und in seinen einzelnen Quartieren qualifiziert entwickelt werden. Daher ist die Berliner Mitte im Jahr 2018 auch als ein Gebiet von besonderer stadtpolitischer Bedeutung festgelegt worden. Zusammen mit den bereits bestehenden Zuständigkeiten des Senats ist daher die Berliner Mitte weitgehend abgedeckt.

"Grundriss der beyden Churf[ürstlichen] Residentz Stätte Berlin und Cölln an der Spree" um 1648

Geschichte der Doppelstadt Berlin-Cölln

Der erste Bauboom in Berlin und Brandenburg fand im hohen Mittelalter statt. Im ausgehenden 12. und 13. Jahrhundert entstanden unter der Herrschaft der askanischen Landesherren zahlreiche Städte zwischen Elbe und Oder. Zwei davon wurden benachbart zu beiden Seiten der Spree angelegt: die Doppelstadt Berlin-Cölln. Sie bildet den Kern der 800 Jahre jungen Metropole Berlin. Die von Handwerkern und Kaufleuten geführten Bürgerschaften errichteten zwar jeweils eigene Stadtbefestigungen, Rathäuser, Pfarrkirchen und Marktplätze. Maßnahmen zur Durchsetzung und Realisierung gemeinsamer wirtschaftlicher Interessen stimmten sie jedoch ab.

Der 1298 erstmals urkundlich erwähnte, wohl an Stelle einer Furt über die Spree errichtete Mühlendamm bildete die wichtigste Verbindung der Cöllner Inselstadt mit der größeren Schwester Berlin. In seinem Umfeld kam es vor allem im 13. und 14. Jahrhundert zu erheblichen Bauaktivitäten, darunter die Errichtung der Pfarrkirche St. Nikolai.

Die mittelalterliche Stadt Berlin hatte eine überschaubare Größe. Vom Mühlendamm im Westen bis zur Stadtmauer neben der Klosterkirche der Franziskaner im Osten konnte die südliche Altstadt Berlins in wenigen Minuten zu Fuß durchquert werden. Ab dem 14. Jahrhundert wurden die Holzhäuser nicht zuletzt wegen der häufigen Stadtbrände nach und nach durch Steinhäuser ersetzt.

Der Neubau des Berliner Rathauses an alter Stelle leitete in den 1860er Jahren die Überformung der Altstadt mit städtischen Großbauten ein. Der Boom der wilhelminischen Gründerzeit verlieh der wachsenden Industrie- und Handelsmetropole Berlin eine hohe Dynamik. Dabei trieb – anders als etwa in Paris oder London – nicht der Staat, sondern die städtische Verwaltung den massiven Stadtumbau Berlins voran.

Dieser Umbau setzte sich auch in den Zeiten des Nationalsozialismus fort, zum Beispiel mit den Umgestaltungsideen am Molkenmarkt zu einem Gauforum. Im 2. Weltkrieg ist die historische Altstadt weitgehend zerstört worden. Die baulichen Überreste wurden durch die Umgestaltung zur Hauptstadt der DDR stark überformt.

Downloads

  • Umfassung Berliner Mitte

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