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Archiv: Friedrichswerder - Planung
Friedrichswerder West Städtebauliche Planungen für den Bereich südlich des Werderschen Marktes

Städtebauliches Konzept vom 28.06.2001,
Prof. Bernd Albers |
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Das Architekturbüro Prof. Bernd Albers hat in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung das städtebauliche Konzept aus dem Planwerk Innenstadt konkretisiert. Entsprechend der städtebaulichen Vorgaben ist für den Block zwischen Werder- und Jägerstraße ("An der Werderstraße") eine fünfgeschossige Randbebauung geplant, in der der Wohnanteil 60 Prozent einnehmen soll. Um individuelle Hauseinheiten schaffen zu können, soll der Block in mindestens acht Parzellen aufgeteilt werden. Wie die Bebauung im Einzelnen gestaltet und genutzt werden kann, zeigt das Ergebnis des Bieterverfahrens, das von der Bundesvermögensverwaltung als Eigentümer mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durchgeführt wurde. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, deshalb kann hier das endgültige Ergebnis noch nicht vorgestellt werden.
Für die beiden Blöcke zwischen Jägerstraße und Alter Leipziger Straße ist eine kleinteilige, individuell bebaubare Parzellierung vorgesehen, mit der der Senat ein besonderes Anliegen verfolgt:
Hier sollen Stadtbürger sich ihr individuelles Haus mit Garten bauen können.
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Diese Vorstellung knüpft an Bauerfahrungen im frühen 20. Jahrhundert an, als Terraingesellschaften in bevorzugten Stadtgebieten Ländereien erwarben und für eine Bebauung vorbereiteten, die bürgerliche Schichten ansprachen. Die damals entstandenen Quartiere mit Villen, Mietshäusern und Gärten sind noch heute gefragte Wohngegenden. Vorbilder für das Stadthaus einzelner Bauherren finden sich auch im nordwestlichen Europa. In Köln, Paris, London, Amsterdam und Brüssel ist ein schmaler, die Grundstückstiefe ausnutzender Haustypus weit verbreitet. Das Besondere ist hier jedoch, dass sich die Grundstücke im historischen Zentrum Berlins befinden.
Das städtebauliche Konzept bezieht die bestehende Bebauung, die marokkanische Botschaft, mit ein und sieht für die Blockecken kompakte, in der Regel fünfgeschossige Wohn- und Geschäftshäuser vor. Diese Grundstücke werden in Bieterverfahren ausgeschrieben und an einzelne Investoren vergeben. An den nördlichen, langgestreckten Block grenzt ein Stadtpark als grüner Puffer zwischen Wohnbebauung und Außenministerium. Ein zweiter größerer Park liegt an der Alten Leipziger Straße zwischen dem südlichen Block und dem Haus am Spittelmarkt. Die Bebauung am Spittelmarkt ist für eine gewerbliche Nutzung bestimmt und schützt die öffentliche Grünanlage vor dem Verkehrslärm der Gertraudenstraße.
Die neuen städtischen Parks
Die Parks sollen hochwertig und differenziert gestaltet werden. Um diese Qualitäten zu erhalten, wird ein Wettbewerbsverfahren ausgeschrieben. Die Parks sollen den Bewohnern Aufenthaltsqualitäten bieten und die Urbanität des städtischen Raums fördern. In Korrespondenz mit den Vorgärten und Hofgärten der neuen Stadthäuser entsteht ein gegliederter, abwechslungsreicher Stadtraum mit hoher Aufenthalts- und Lebensqualität für Bewohner, Beschäftigte und Besucher. Auch den Anforderungen an das städtische Kleinklima wird somit Rechnung getragen.
Zur Vorbereitung des Wettbewerbs wurde eine Untersuchung mit dem Sonderprojekt Gender Mainstreaming durchgeführt.
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