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Archiv: Friedrichswerder - Planung
An der Werderstraße
Ziel des im Februar 2003 von der Bundesvermögensverwaltung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durchgeführten Bieterverfahrens war es, für das zur Verfügung stehende Grundstück "An der Werderstraße" einen Investor zu finden, der ein geeignetes Bebauungs- und Nutzungskonzept vorlegt und das Grundstück für einen angemessenen Preis erwirbt. Angestrebt wurde eine Mischung aus Wohnen und Gewerbe, wobei der Wohnanteil mit sechzig Prozent überwiegen sollte.
Ein Auswahlgremium wählte von 16 eingereichten Angeboten folgende drei Entwürfe für Verhandlungen aus:

Das Thema "Passage" lieferte die städtebauliche Grundidee für den 25 Meter hohen Gebäudekomplex mit drei kleinen Türmen auf dem Dach. Vier unterschiedlich breite, nach oben offene Einschnitte gliedern den sechsgeschossigen Block und ermöglichen eine Durchwegung. Es entsteht der Eindruck einer Gruppe von drei Häusern, deren oberste Geschosse zurückspringen. Jedes Geschoss hat eine lichte Höhe von 3,75 Meter. Auf ablesbare Parzellen wurde bewusst verzichtet. Eigentum soll innerhalb des Gebäudes gebildet werden. An der Kurstraße weicht der Block zurück, um den Blick auf die Friedrichswerdersche Kirche frei zu geben und an den Werderschen Markt zu erinnern. Die Gestaltung soll in den Händen mehrerer Architekten liegen, um das Konzept, Kombination geschlossener Wandelemente mit einem Stützenraster, gemeinsam weiter zu entwickeln. Das Gebäude soll europäische Adresse für ein lateinamerikanisches Handelszentrum werden. Dafür sind die unteren vier Geschosse vorgesehen. In den oberen Geschossen wird gewohnt. An der Parkseite beginnen die Wohnungen im ersten Obergeschoss. Es bieten sich Lofts, Maisonetten, Appartements und Etagenvillen an. Die Formen sollen mit den künftigen Eigentümern abgestimmt werden. Ab dem zweiten Obergeschoss sind Gärten und Wintergärten geplant, die tief in die Etagen hineinreichen. Zwei Untergeschosse dienen der Tiefgarage, deren Ein- und Ausfahrt an der Oberwallstraße vorgesehen sind. Die Eingänge zum Handelszentrum, zu den Wohnungen, Läden und Gaststätten befinden sich im Inneren des Blocks.
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Angebot 1
Bieter: Technikon Allianz AG, Sao Paulo, Brasilien
Architektin: Prof. Heike Büttner

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Die vorgeschlagene Bebauung orientiert sich an der traditionellen, fünfgeschossigen Blockrandbebauung mit einem Staffelgeschoss. Das Baugrundstück wird in sieben etwa gleich großen Parzellen eingeteilt. Die Gestaltung der einzelnen Häuser nähert sich dem klassizistischen, symmetrisch ausgerichteten Fassadentypus an. Naturstein und Putz, Gesimsbänder und Fensterlaibungen sollen diesen architektonischen Ausdruck unterstreichen. Jedes Haus hat seinen Eingang an der Straßenseite.
An der Werderstraße sind zwei rein gewerblich genutzte Häuser vorgesehen. Die übrigen fünf Häuser sind Wohngebäude mit Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss. Hier finden sich relativ große und luxuriöse Wohnungen mit Loggien oder Terrassen, die als Etagenwohnungen und Maisonetten angeboten werden. Das Erdgeschoss hat eine lichte Höhe von 4,50 Meter, die Regelgeschosse sind 3,20 Meter hoch. Der Innenhof wird als innerstädtischer Hofgarten gestaltet. Ein- und Ausfahrt der eingeschossigen Tiefgarage liegen an der Oberwallstraße.
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Angebot 2
Bieter: KapHag Architektur und Bau Gesellschaft mbH, Berlin
Architekt: Thomas von Thaden

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Leitender Planungsgedanke ist die geschlossene Blockrandbebauung, fünfgeschossig mit zurückgesetztem Obergeschoss. Sie besteht aus sieben Häusern auf jeweils eigenen Parzellen. Alle Hauseingänge liegen an der Straßenseite. Der private, angenehm gestaltete Innenhof ist als achte Parzelle ausgewiesen und nur über die Gebäude zugänglich. Bei der Realisierung sollen mehrere Architekten beauftragt werden. Entsprechend wird jedes Haus einen eigenen gestalterischen Ausdruck erhalten, der sich in ein gemeinsam festgelegtes Gesamtbild einfügt. So soll die Sockelzone aus Naturstein 4,80 Meter hoch sein, und die Geschoss- und Gebäudehöhen dürfen nicht voneinander abweichen. Das Grundstück an der Werderstraße wird mit einem besonders tiefen Geschäftshaus beplant. Es wird flankiert von Gebäuden gemischter Nutzung, in denen sich ab dem ersten Obergeschosse Wohnungen befinden. An der Kurstraße liegen Wohnhäuser. Es werden die unterschiedlichsten Wohnungstypen angeboten, auch im Dachgeschoss mit großen Terrassen. Die Größen schwanken von Zwei- bis Siebenzimmerwohnungen, alle mit gehobenen Standard. Die Tiefgarage ist zweigeschossig; Ein- und Ausfahrt liegen an der Oberwallstraße.
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Angebot 3
Bieter: West LB AG, Kleihues + Kleihues Gesellschaft von Architekten mbH, Petra und Paul Kahlfeldt Architekten, JUSS Vermögens-
verwaltungs GmbH
Architekten: Josef P. Kleihues, Jan Kleihues, Norbert Hensel, Petra Kahlfeldt, Paul Kahlfeldt
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