Messe Berlin
Paralleles Gutachterverfahren (Messe Nord)

Visualisierung der ursprünglichen Planung für den nördlichen Messebereich: Darstellung der favorisierten Entwürfe des Gutachterverfahrens von 2001 für die Bereiche Hammarskjöldplatz und die Parkplätze P1 und P2
Das parallele Gutachterverfahren von 2001 für den nördlichen Messebereich
Auf Grundlage der Vorzugsvariante aus der städtebaulichen Verträglichkeitsstudie wurde im Juni 2001 für den Bereich Hammarskjöldplatz und für die Parkplätze gegenüber dem ICC an der Neuen Kantstraße / Messedamm zur Konkretisierung ein ”Paralleles Gutachterverfahren zur städtebaulichen Realisierung” ausgelobt. Das abgestimmte Nutzungskonzept für beide Bereiche umfasste unterschiedliche Hotelnutzungen, Büro und Entertainmentnutzung, Tiefgaragen und Erweiterung bzw. Aufwertung der Zugänge zu den Messehallen.
Aufgabenstellung
Es wurden Gestaltungsvorschläge erwartet, die den städtebaulich markanten Bereich des nördlichen Eingangs zum Messegelände architektonisch aufwerten sowie mit den denkmalgeschützten Gebäuden korrespondieren und die Sichtbeziehungen zum Funkturm nicht beeinträchtigen.
Beteiligte Architekturbüros
Insgesamt wurden sechs Architekturbüros mit der Ausarbeitung von Entwürfen beauftragt.
Projektbereich Hammarskjöldplatz
- Büro Eckert Negwer Suselbeek ENS Architekten, Berlin (1. Rang)
- Büro Klaus Theo Brenner, Berlin
- Büro Behrens & Dornier, Berlin
Projektbereich Parkplätze P1 und P2
- Büro Behles & Jochimsen, Berlin (1. Rang)
- Büro Max Dudler, Berlin
- Büro Léon Wohlhage Wernik, Berlin
Empfehlung des Entscheidungsgremiums
Das Entscheidungsgremium tagte am 12.09.2001 und wählte für die beiden Projektbereiche jeweils einen zu favorisierenden Entwurf aus. Es empfahl dem Auslober einstimmig, die auf den ersten Rang gesetzten Arbeiten als Grundlage der weiteren Planungsschritte und der wirtschaftlichen Bewertung und Vermarktung der landeseigenen Flächen zu nehmen. Die in der schriftlichen Beurteilung der Arbeiten kritisch angemerkten Punkte sollten berücksichtigt werden. Die Verfasser der favorisierten Gutachten wurden mit einer Überarbeitung der Konzepte beauftragt, die dann als städtebauliche Grundlagen für ein Investorenauswahlverfahren dienten.
Beurteilungstexte des Entscheidungsgremiums
1. Rang Hammarskjöldplatz: Eckert Negwer Suselbeek
"Eine besondere Qualität der Arbeit besteht in der Ausbildung einer erhabenen Fläche innerhalb des großen Platzbereiches als ein eindeutiges, dem Haupteingang zugeordnetes Entreé zur Messe.
Die durch diese Fläche bewirkte Gliederung des Gesamtplatzes in zwei Bereiche weist durch den Höhenversprung selbstverständlich auf den östlichen Nebeneingang hin. Hotel und westlicher Messeeingang sind funktional und räumlich verbunden und formulieren einen dem Entrée zugewandten Westeingang zur Messe und einen klaren Abschluß zum St.-Hildegard-Krankenhaus. Die gewünschte planerische Einbeziehung des St.-Hildegard-Krankenhauses wurde allerdings nicht umgesetzt.
Der Hotelbaukörper hat eine gute Proportion. Die Position des Hotelbaukörpers und des Vorbaus sollte allerdings im Verhältnis zur Masurenallee und dem SFB-Hochhaus noch einmal überdacht werden. Ebenso sollte die starke Zäsurbildung durch den Höhensprung und das Volumen des Pavillon-Baukörpers überprüft werden. In diesem Sinne wäre eine räumliche und funktionale Verknüpfung der beiden Elemente durch den Pavillon selbst wünschenswert.
Die grundsätzliche Disposition der Arbeit in Bezug auf die Freiflächen und Baukörper ist in sich qualitätvoll und überzeugend."
1. Rang Bereich Parkplätze P1/P2: Behles & Jochimsen
"Der Entwurf reagiert konsequent auf die örtliche Situation zwischen Stadtring und Messedamm unter Beibehaltung der Autobahnerschließung. Hierbei entsteht der Vorzug von drei eigenständig realisierungsfähigen Baukörpern. Während der südliche für das Hotel vorgesehene Baukörper durch seine Größenordnung und Funktionalität gegenüber den Großformen im Umfeld bestehen kann, vermögen die beiden nördlicher gelegenen Baukörper weniger zu überzeugen.
Die zur Autobahn noch interessant wirkenden autarken Baukörper bewirken durch die gewählte Form zum Messedamm hin eine trichterförmige Eingangssituation, die richtigerweise für die Gebäudeerschließung genutzt wird, stadträumlich jedoch eine Erwartungshaltung aufbaut, die durch den fehlenden Zielpunkt der nach Osten führenden Erschließungsstraße nicht eingelöst wird.
Die Konturen, die Höhenentwicklung und Abstaffelung der beiden nördlichen Solitärbaukörper sollten im Hinblick auf die Masurenallee, die Abstandsflächen und Belichtungssituation differenzierter entwickelt werden.
Anstelle der im vorliegenden Entwurf entwickelten Abstaffelung ist eine stärkere Homogenisierung und mehr Selbstbewusstsein im großstädtischen Umfeld angebracht."
Zusammensetzung des Entscheidungsgremiums
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Gutachter
Frau Gutheil-Kahlfeld,
Architektin Herr Noebel, Architekt Herr Rolfes, Architekt Herr Dr. Stimmann,
Senatsbaudirektor Herr Hosch,
Vorstandsvorsitzender
Messe Berlin GmbH Herr Straßmeir,
BA Charlbg/Wilm Stadtrat Herr Lippmann,
Liegenschaftsfonds
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Stellvertreter
Frau Kalthöner,
Architekturwerkstatt Herr von Lojewski,
Abteilungsleiter
SenStadt II Herr Pasierbsky,
Projektleiter
Messe Berlin GmbH Herr Latour,
BA Charlbg/Wilm
Amtsleiter Stapl Herr Bendler,
Liegenschaftsfonds
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Vorprüfung
Frau Keller,
Architektin
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