Alfred-Döblin-Platz, Bestand 2014
Foto: BSM mbH
Zugang zum unfertigen U-Bahnhof Oranienplatz (im Regelfall geschlossen)
Foto: BSM mbH
Der dreieckförmige Alfred-Döblin-Platz wird von der Dresdener Straße, der Sebastianstraße und der Luckauer Straße eingefasst. Die Dresdener Straße ist eine der ältesten Straßen Berlins (datiert 1772), die über Rixdorf nach Mittenwalde führte. Die Sebastianstraße (seit 1839, vorher Kirchstraße) erhielt ihren Namen nach der Sebastiankirche, die jedoch schon seit dem Juli 1837 Luisenstadtkirche heißt. Die Straßenbezeichnung Luckauer Straße ist auf 1866 datiert.
Unter der Dresdener Straße verläuft ein ca. 400 Meter langer Abschnitt der U-Bahnlinie D - heute Linie U8 - mit einem geplanten Bahnhof (Bezeichnung Oranienplatz). Die geradlinige Streckenführung der U-Bahn Linie wurde jedoch zu Gunsten eines Anschlusses zum damaligen Kaufhaus Wertheim am Moritzplatz aufgegeben (1913- 1917).
Zu Zeiten der Teilung lag der Alfred-Döblin-Platz direkt an der Berliner Mauer. Die ehemalige Bebauung um die kleine Platzfläche ist zum großen Teil nicht mehr vorhanden. Im zweiten Weltkrieg wurde ein Teil der Bebauung im Bereich der Dresdener Straße zerstört. Die Gebäude an der Luckauer Straße wurden vermutlich nach dem Mauerbau 1961 abgerissen.
Die Unstimmigkeit und "Gesichtslosigkeit" des Alfred-Döblin-Platzes hatte zwei Ursachen. Einerseits blieb ursprünglich eine dreieckige, nicht bebaubare Restfläche in der städtebaulichen Rasterung Kreuzbergs übrig, die als Platz angelegt wurde. Zum anderen folgen die Neubauten der St. Michael Gemeinde aus den 1960er Jahren nicht mehr dem historischen Straßenverlauf, sondern stehen abgewinkelt dazu. Dadurch entstand eine Aufweitung vor der St. Michael Gemeinde, die jedoch mit den Bereichen an der Dresdener Straße und dem Alfred Döblin Platz gestalterisch nicht verzahnt wurde. So wurde der Platz mit den angrenzenden Bereichen nicht als eine gemeinsame Platzfläche wahrgenommen.
Alfred-Döblin-Platz 2015: Die Neugestaltung wird gut angenommen.
Foto: Lichtschwärmer – Christo Libuda
Alfred-Döblin-Platz 2015, Neugestal
tung in Richtung Dresdner Straße.
Foto: Lichtschwärmer – Christo Libuda
Mit der Neugestaltung wird die historische Bedeutung des Platzes und der Dresdener Straße und vor allem die besondere städtebauliche Entwicklung im Schatten der ehemaligen Berliner Mauer wieder stärker hervorgehoben.
Mit Mitteln aus dem Programm Städtebaulicher Denkmalschutz wurde 2014/2015 der Alfred-Döblin-Platz neu gestaltet. Ziel der Neugestaltung war eine offene und auf vielfältige Weise nutzbare Platzfläche.
Der für den Fahrzeugverkehr gesperrte Abschnitt der Dresdener Straße und das angrenzende Grundstück der St. Marien-Liebfrauen-Gemeinde wurden in die Platzgestaltung mit einbezogen. Die Nutzerfreundlichkeit und Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer wurde verbessert. Der Freiraum vor der St. Michael Kirche ist als urbaner Platz erhalten geblieben und kann als "Wohnzimmer für Alle" genutzt werden. Im Bereich zur Waldemarstraße / Dresdener Straße / Luckauerstraße wurde der Fahrbahnbereich eingeengt und ein neuer Fußgängerüberweg geschaffen.
Eingangsbereich der St. Michael Kirche, Neugestaltung 2015
Foto: Lichtschwärmer – Christo Libuda
Eingangsbereich der St. Michael Kirche Richtung Süden, Neugestaltung 2015
Foto: Lichtschwärmer – Christo Libuda