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Archiv: Ökologisches Bauen - Abgeschlossene Projekte
Mustersanierung Hellersdorf - Maßnahmenschwerpunkte / Ergebnisse
Ausschöpfung von Energie- und Wassersparpotenzialen,
- Fragen der Architektur und Gestaltung,
- Umweltverträglichkeit der einzusetzenden Baustoffe/Materialien,
- intensive Nutzerbeteiligung.
Zum Baustein Energie
Erarbeitung eines Wärmedämmkonzeptes entsprechend der Verordnung über einen energiesparenden Wärmeschutz bei Gebäuden (Wärmeschutzverordnung vom 16.08.1994, in Kraft getreten am 01.01.1995), Sicherung einer ausreichenden Be- und Entlüftung, Anpassung und Erneuerung der Heizungsanlage, Nutzung der Solarenergie für die Trinkwassererwärmung und teilweise für die Haustechnik.
Dazu im Einzelnen:
Einbau der Wärmedämmung
Wärmeschutz
- Außenwand
Einbau eines Wärmedämmverbundsystems aus Polystyrol-Hartschaumplatten mit einem λ = 0,04 W/mK (Außenwand: 80 mm, Giebelflächen und Durchgangslaibungen: 100 mm, Fensterlaibungen: 20 mm). Wetterbeständigkeit und Schlagregendichtheit werden mit einem mineralischen, armierten Kunstharzputz erreicht.
Der k-Wert lag vor der Sanierung bei k = 1,15 W/m²K, nach der Sanierung bei k = 0,35 W/m²K.
- Fenster
Kompletter Fensteraustausch.
Der k-Wert lag vor der Sanierung bei k = 2,8 W/m²K, nach der Sanierung bei k = 1,4 W/m²K.
- Balkone und Loggien
Vorhandene Wärmebrücken wurden überwiegend beseitigt.
- Kellerdecke
Dämmung der Kellerdecken durch Dämmmatten aus künstlichen Mineralfasern.
Der k-Wert lag vor der Sanierung bei k = 1,5 W/m²K, nach der Sanierung bei k = 0,34 W/m²K.
Lüftungssystem
- Zentrallüftungssystem mit Dachventilator und Sockelschalldämpfer je Schacht,
- Regelung des jeweiligen Gesamtvolumenstroms über Druckmessung im Hauptschacht des Verbundschachtsystems und stufenlose Drehzahlregelung des Abluftventilators.
Neben einer permanenten Grundlüftung von Küche und Bad kann jeder Nutzer raumweise den Abluftvolumenstrom über einen separaten Schalter erhöhen und wieder auf Grundlüftung zurücksetzen.
WärmeversorgungDer Jahreswärmeverbrauch für Heizung und Warmwasser wurde 1996 und 1997 gegenüber den Werten vor der Sanierung um mehr als 50 % gesenkt und lag bei ca. 110 kWh/m² Wohnfläche.
Verbrauch für die Raumheizung: |
70 kWh/m² |
Verbrauch für die Warmwasserbereitung: |
40 kWh/m². |
Jahresheizwärmeverbrauch im Bereich der ökologischen Mustersanierung
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Fläche in m² |
1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
Gothaer Str. 38-50,
Eisenacher Str. 17-27 |
9.474 |
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Fernwärmeverbrauch Heizung und Warmwasseraufbereitung in MWh/a |
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1.105 |
918 |
856 |
964 |
908 |
dgl. bezogen auf die Fläche in kWh/m² |
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117 |
97 |
90 |
102 |
96 |
Eisenacher Str. 29-33 |
2.383 |
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Fernwärmeverbrauch Heizung und Warmwasseraufbereitung in MWh/a |
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230 |
211 |
202 |
228 |
204 |
dgl. bezogen auf die Fläche in kWh/m² |
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97 |
89 |
85 |
96 |
86 |
Solaranlage
Regenerative Energiequellen
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Thermische Solaranlage
Effektive Kollektorfläche: 20 Kollektoren je 2,3 m² = 46 m², Aufstellwinkel: 35°, Azimutwinkel: 0° (Südrichtung)
Die thermische Solaranlage liefert für 42 Wohnungen einen Anteil von ca. 10 % des Gesamtwärmeverbrauches.
Messergebnisse der thermischen Solaranlage Eisenacher Straße 33
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1996 |
1997 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
Betrachteter Zeitraum |
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Feb.99 - Nov.99 |
Nov.99 - Nov.00 |
Nov.00 - Okt.01 |
Okt.01 - Okt.02 |
Anmerkungen |
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06/07 2000 defekter Solarregler |
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Ertrag Solarspeicherbeladung (solarer Systemertrag) in kWh |
9.100 |
13.800 |
7.630 |
6.370 |
7.030 |
17.480 |
Solarer Systemertrag
je Absorberfläche (kWh/m²) |
198 |
300 |
166 |
138 |
153 |
380 |
für 1998 liegen keine Daten vor
-
Photovoltaikanlage
Photovoltaikanlage
Der Solargenerator besteht aus 12 Modulen, die auf einem Trägergestell montiert sind. Sie sind nach Süden und mit einer Neigung von 40° gegen den Horizont ausgerichtet. Die gesamte Generatorfläche beträgt 7,56 m².
Messergebnisse der Photovoltaikanlage Eisenacher Straße 17
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projektierter Ertrag |
1996/ 1997 |
1997/ 1998 |
1999 |
2000 |
2001 |
2002 |
Betrachteter Zeitraum |
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Feb.99 - Nov.99 |
Nov.99 - Nov.00 |
Nov.00 - Okt.01 |
Okt.01 - Okt.02 |
Anmerkungen |
1996/97 Ausfall eines Drittels der Module iin der sonnenintensiven Jahreszeit |
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Zählerwechsel |
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Gemessener Ertrag in kWh |
750 |
530 |
796 |
774,4 |
725,3 |
662,7 |
712 |
Regenwassertechnik
Deckblatt der Broschüre "Wasser ist Leben"
Zum Baustein Wasser
Reduzierung des Wasserverbrauches durch:
- Einbau neuer Armaturen.
Siehe dazu auch Broschüre Trinkwasser-Spartechnik "Modellvorhaben zu Möglichkeiten und Strategien der wassersparenden Installation im komplexen Wohnungsbau".
- Einbau von Kaltwasserzählern in 154 Wohnungen (außer den unter Pkt. d) genannten 42 WE).
- Strangsanierung,
-
Sammlung des Regenwassers von allen Dachflächen des Baublocks, das, nach Aufbereitung, in 42 Wohnungen für die Toilettenspülung genutzt wird.
Der Deckungsgrad wurde über 7 Jahre gemessen und betrug im Durchschnitt 84 %.
Messzeitraum: 1996-2003
Messergebnisse der Regenwassernutzungsanlage Eisenacher Straße 33
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1996/ 1997 |
1997/ 1998 |
1998/ 1999 |
1999/ 2000 |
2000/ 2001 |
2001/ 2002 |
2002/ 2003 |
Gemessener Regenwasserverbrauch für WC-Spülung in m³ |
779 |
869 |
849 |
949 |
902 |
606 |
873 |
Deckungsgrad WC-Spülung |
65% |
97% |
87% |
88% |
92% |
74% |
85% |
Gemessener Regenwasserverbrauch für Mietergartenbewässerung in m³ |
53 |
keine Daten |
71 |
111 |
83 |
61 |
81 |
Deckungsgrad Mietergartenbewässerung |
63% |
keine Daten |
70% |
69% |
81% |
52% |
70% |
Die Broschüre "Wasser ist Leben", dokumentiert die ökologische Regenwasserbewirtschaftung im Schweriner Hof - Teil der Fertigstellung der Großsiedlung Hellersdorf unter ökologischen Aspekten.
- Der jährliche personenbezogene Trinkwasserverbrauch lag vor der Sanierung bei 130 l/P*d, nach der Sanierung im Betriebsjahr 1996/97 bei 106-110 l/P*d.
Deckblatt der Broschüre "Das Kienberg-Viertel"
Baustein Grün
Verbesserung des Wohnumfeldes durch
- Steigerung des Beitrages zur Durchgrünung der Großsiedlung, indem die Anbindung des Kienberg-Viertels an das Wuhletal durch die Anlage von Grünzügen erfolgte,
- Verkehrsberuhigung im Wohnumfeld,
- Erhöhung der Arten- und Strukturvielfalt der Pflanzen,
- Minimierung des Versiegelungsgrades.
Die Quartiers-Dokumentation "Das Kienberg-Viertel", ökologisch sanieren, naturnah wohnen gibt einen Überblick zur Neugestaltung des Wohngebietes.
Baustein Baustoffe
Auswahl der Baustoffe gemäß den Vorgaben der Richtlinien für den öffentlich geförderten Wohnungsbau 1990 (WFB 1990)
- Die Asbestzementplatten in den Seitenwänden der Loggien wurden fachgerecht demontiert und entsorgt.
- Aluminium wurde weitestgehend durch Titanzink und Stahl ersetzt.
- Elektrokabel und Kabelkanäle sind aus halogenfreien Materialien.
- Als Bodenbelag kam Kautschuk zum Einsatz.
- Die Fensterrahmen sind aus Kiefernholz.
Anerkennung:
Das Projekt wurde ein Musterbeispiel für die HABITAT II in Istanbul im März 1996.
Veröffentlichungen:
Neben den bereits oben genannten:
- Projektdokumentation zur ökologischen Mustersanierung in Hellersdorf aus dem Jahre 1999,
- Broschüre "Berlin Hellersdorf - nachhaltige Strategie für Siedlungen in industrieller Bauweise" - ein Fall für die HABITAT II
- EXWOST Experimenteller Wohnungs- und Städtebau, Handbuch und Endbericht "Fertigstellung der Grossiedlung Hellersdorf unter ökologischen Aspekten"
Kontakt/Bauherrn:
Leiterin Öffentlichkeitsarbeit Strategisches Maketing
der STADT UND LAND Wohnbauten-Gesellschaft mbH
Dagmar Neidigk
Tel.: 030 6892-205
E-Mail: dagmar.neidigk@stadtundland.de
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