Archiv: Planwerk Innenstadt
Karl-Marx-Allee: Werkstatt
Für diesen innerstädtischen Vertiefungsbereich wurde kein klassisches Werkstattverfahren durchgeführt. Nach einer Vorabstimmung mit den unterschiedlichen Eigentümern am 30.6.1998, die wegen des derzeit laufenden Grundstückszuordnungsverfahrens keine verbindlichen Ergebnisse haben konnte, wurde mit den Bezirken und der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr am 7.10.1998 ein diskursives Planungsverfahren begonnen und für wesentliche Teile in Mitte abgeschlossen.
Für den Bereich des Stralauer Viertels, südlich der wiederanzulegenden Landsberger Promenade, fanden die Planwerks-Gutachter mit den Co-Gutachtern einen Konsens für ein städtebauliches Grundgerüst, der auch vom Bezirk Mitte mitgetragen wurde.
Die Trasse der ehemaligen Landsberger Straße zwischen Alexanderplatz und Platz der Vereinten Nationen soll als öffentlicher Straßen- oder Grünraum im Stil einer Promenade nur für Fuß- und Radverkehr wieder sichtbar gemacht werden.
Über die Notwendigkeit der Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Karl-Marx-Allee durch Rückbau des überbreiten Straßenraums waren sich alle Beteiligten einig. Dissens bestand lediglich hinsichtlich der Art der zusätzlichen Baukörper. Zur Klärung dieser Frage wurde ein Wettbewerb angeregt.
Die Palisadenstraße wurde als öffentliche Verbindung akzeptiert, die den Grundstückszuschnitten und dem Grenzverlauf zwischen den Bezirken Mitte und Friedrichshain folgt. Der bisher geplante Büschingplatz wurde verändert zugunsten einer Akzeptierung des heutigen Verlaufs der Mollstraße.
Die Magazinstraße soll als stadtstrukturelle Verbindung zum Molkenmarktquartier gestärkt werden. Wiedereingeführt werden die Kleine Frankfurter Straße als Unterstützung des Berolinaplatzes und die Blumenstraße als wichtige quartiersinterne Verbindung.
Für das Gebiet der ehemaligen Königsvorstadt nördlich der wiederanzulegenden Landsberger Promenade konnte kein Konsens erzielt werden. Angesichts der bevorstehenden Beschlussfassung zum Bebauungsplan Alexanderplatz war die heutige West-Kante der Otto-Braun-Straße zu übernehmen. Die Co-Gutachter legten daraufhin einen eigenen, aus dem orthogonalen Raster abgeleiteten Planungsvorschlag für das Gebiet vor und schlugen eine dichte Dienstleistungsbebauung an der Otto-Braun-Straße mit dahinter liegenden Wohnzeilen vor. Die Planwerkgutachter sahen einen Stadtpark an der Otto-Braun-Straße als Pendant zum städtischen Alexanderplatz hinter dem nordöstlichen Hochhaus vor.
Der Bereich Platz der Vereinten Nationen war zuvor auf Anregung des Bezirks Friedrichshain aus dem Verfahren ausgeklammert worden, da der Bezirk dort auf absehbare Zeit keinen eigenen Handlungsbedarf sah.
Ein formeller Abschluss des Verfahrens hat nicht stattgefunden.
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