Archiv: Planwerk Innenstadt
Kulturforum: Werkstatt
Städtebaulich muss das Kulturforum nunmehr im Zusammenhang mit dem benachbarten Neubaukomplex Potsdamer Platz / Leipziger Platz gedacht werden. Insbesondere bieten sich vielschichtige Wechselbeziehungen zwischen den Einrichtungen der Hochkultur im Kulturforum und den Kultur- und Freizeiteinrichtungen sowie der Gastronomie und dem Einzelhandel im Komplex des Potsdamer Platzes an.
Auch die Erschließung des Kulturforums wird in Zukunft nicht nur von Westen her, sondern insbesondere über diverse Bahn-, Bus- und Straßenanschlüsse des Potsdamer Platzes erfolgen.
In diesem Sinne soll auf das große Bauvolumen des "Hauses der Mitte" aus der Planung Scharouns zugunsten einer offenen und grünen Mitte verzichtet werden. Statt dessen werden - abweichend vom ersten Entwurf des Planwerks - gezielte bauliche Ergänzungen an den Rändern des Gesamtensembles vorgeschlagen. Insbesondere ist es ein Anliegen, die St. Matthäuskirche durch eine die Sigismundstraße begleitende Bebauung im Westen und einen zusätzlichen Solitär im Osten räumlich einzubinden und so in ihrem stadthistorischen Kontext zu stärken.
Eine weitere bauliche Ergänzung, die nicht unumstritten war, ist die Bebauung im Eckbereich Neue Potsdamer Straße / Entlastungsstraße, östlich der Philharmonie. Hier wird nach einem städtebaulichen Gelenk zwischen der blockhaften Struktur am Potsdamer Platz und der stadtlandschaftlichen Komposition des Kulturforums gesucht. (Baufeld A). Im Sockelbereich des Gebäudes sind kulturelle und gastronomische Einrichtungen denkbar, im oberen Bereich ein Gästehaus oder Hotel.
Die weiteren Bebauungsvorschläge, westlich der Nationalgalerie und nördlich der Gemäldegalerie an der Tiergartenstraße, werden als langfristige Optionen für ergänzende kulturelle Nutzungen gesehen und sind als städtebauliche Platzhalter unumstritten.
Zur vordringlichen Gestaltung der Außenräume des Forums hat der Senatsausschuss Berlin 2000 am 14. September 1997 die baldige Auslobung eines landschaftsarchitektonischen Wettbewerbs mit städtebaulichem Anteil beschlossen (siehe hierzu "Freiraumplanung").
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